Anlässlich der Frankfurter Musikmesse 2004, die an diesem Wochenende als größtes Branchentreffen der Musikwirtschaft in Deutschland und Europa stattfindet, beantragen die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Dr. Antje Vollmer, und der kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Eckhardt Barthel, eine öffentliche Anhörung zur Lage der Musik im Kulturausschuss des Deutschen Bundestags:

Die Krise der deutschen Musikindustrie ist ein Thema, das immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit bekommt. Verschiedene Ursachen führen zu immensen Umsatzeinbußen und Entlassungen: die Konzentration auf nur noch wenige große Label, die veränderte Situation in den Rundfunksendern, das massenhafte Brennen von CDs und der illegale Tauschhandel im Internet.

Diese dramatische Lage betrifft vor allem die Musiker selbst: Wer nicht von einem der wenigen großen Musiklabels vertreten wird, hat kaum noch eine Chance, öffentlich wahrgenommen zu werden. Gerade Nachwuchskünstler finden immer weniger Unterstützung - aber auch bekannte deutsche Musiker werden im Rundfunk kaum noch gespielt.

Die kulturelle Vielfalt ist bedroht - es ist deshalb höchste Zeit, dass sich nun auch die Bundespolitik dieses Themas annimmt. Zu der Anhörung im Deutschen Bundestag sollen prominente Musiker so­wie die Veranstalter der Musikmesse Popkomm einladen werden. Sie soll während der Popkomm, die vom 29.09. bis 01.10.2004 erstmals in Berlin stattfindet, durchgeführt werden.