Vom 10. bis 14. September dieses Jahres findet in Cancún (Mexiko) eine entscheidende Ministerkonferenz zur aktuellen Verhandlungsrunde zum "Allgemeinen Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS)" statt. Dort werden nicht nur Entscheidungen darüber getroffen, wie künftig Bankdienstleistungen, das Transportwesen oder Versicherungen weltweit liberalisiert werden, auch die Liberalisierung des Handels mit Kulturdienstleistungen steht auf der Agenda.

Der Deutsche Kulturrat hat sich aufgrund der Bedeutung des Treffens in Cancún entschlossen, unmittelbar vor Ort zu eruieren, welche Gefahren für die Kultur und für die Bildung aus den GATS-Verhandlungen zu erwarten sind. Der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates, Prof. Dr. Max Fuchs, wird als ein Vertreter der Zivilgesellschaft in Cancún in mehreren Veranstaltungen dafür werben, dass die Nationalstaaten auch weiterhin Maßnahmen zum Schutz der kulturellen Vielfalt durchführen dürfen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte heute: "Der Deutsche Kulturrat wird in Cancún seine Stimme erheben, damit die Kultur bei den GATS-Verhandlungen nicht unter die Räder kommt. Aber auch in Deutschland werden die Gefahren, die durch die Liberalisierung des Welthandels auf die Kultur zukommen, noch unterschätzt. Wir werden deshalb das Ministertreffen in Cancún nutzen, um die Öffentlichkeit über die Auswirkungen der GATS-Verhandlungen auf die kulturelle Vielfalt zu informieren."