Der Allgemeine Cäcilienverband für Deutschland (ACV) wird ab dem Jahr 2027 keinen Zuschuss mehr aus Mitteln des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) erhalten. Der jährliche Förderbetrag in Höhe von 50.000 Euro entfällt vollständig. Diese Entscheidung teilten Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) dem ACV am 21. Juli 2025 in einem Gespräch mit. Nach Angaben des Verbandes hatte der Vorstand angesichts der angespannten Haushaltslage des VDD mit möglichen Kürzungen gerechnet, jedoch nicht mit einem vollständigen Wegfall. Begründet wurde die Maßnahme seitens der DBK mit einem erheblichen Haushaltsdefizit, das zwingend ausgeglichen werden müsse. Auch der Bereich Glaube und Bildung, dem der ACV zugeordnet ist, müsse einen Beitrag zur Einsparung leisten. Bischof Stephan Ackermann, Vorsitzender der Liturgiekommission, brachte in einem Schreiben an den Verband sein Bedauern zum Ausdruck, bezeichnete die Entscheidung jedoch als unumgänglich.

Der Zuschuss machte bislang rund 40 % der Einnahmen des ACV aus. Bereits ohne diese Kürzung wäre der Verband ab 2027 in ein strukturelles Defizit geraten. Nun steht fest: Die hauptamtlichen Strukturen können ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in ihrer bisherigen Form bestehen. Besonders schwer wiegt, dass der laufende Transformationsprozess, mit dem der ACV eine zukunftsfähige inhaltliche, organisatorische und personelle Aufstellung entwickeln wollte, nicht fortgesetzt werden kann. „In seiner bisherigen Form ist der ACV nicht mehr zukunftsfähig“, so der Vorstand.

„Ich bedaure sehr, dass die Bischofskonferenz uns vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Wie die Entscheidungen inhaltlich begründet werden, bleibt für mich offen.“, so Msgr. Markus Bosbach, seit 2023 Präsident des ACV. „Es muss bezweifelt werden, dass es einen qualitativ fundierten und transparenten Entscheidungsprozess in der Bischofskonferenz gegeben hat, welche national bedeutenden Aufgaben gemeinsam finanziert werden und welche nicht mehr.“

Trotz der erheblichen Kürzungen bleibt die traditionsreiche Zeitschrift Musica sacra unangetastet. Sie finanziert sich vollständig selbst und wird auch künftig in gewohnter Weise erscheinen. Für ihre langfristige Sicherung arbeitet der Verband an einer tragfähigen Perspektive. Der Vorstand des ACV arbeitet nun an tragfähigen Zukunftsszenarien, um auch unter veränderten Bedingungen weiterhin für die Kirchenmusik in Deutschland einzutreten.

Über den Verband

Der Allgemeine Cäcilienverband für Deutschland e. V. (ACV) versteht sich als Dachverband der katholischen Kirchenmusik in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 300.000 Chorsängerinnen und Chorsänger in über 14.000 Chören. Der Verband engagiert sich für die Förderung der Kirchenmusik, die kulturelle Teilhabe im Bereich der Amateurmusik sowie für die Aus- und Weiterbildung von Musikerinnen und Musiker. Darüber hinaus ist der ACV kultur- und bildungspolitisch aktiv und gibt die Fachzeitschrift Musica sacra heraus.