Die US-amerikanische und in Deutschland aktive Vokalistin Lauren Newton wird in diesem Jahr mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis geehrt. Er ist die bedeutendste Auszeichnung für Jazzmusiker*innen in Deutschland und wird seit 1994 von der Deutschen Jazzunion für herausragende künstlerische Leistungen sowie nachhaltige Impulse für die Entwicklung der Jazz- und Improvisationsszene verliehen.

Über die Preisträgerin

Lauren Newton, in Oregon geboren und seit 1974 in Baden-Württemberg lebend, machte sich mit ihrer kunstvollen Erweiterung vokaler Ausdrucksmöglichkeiten international einen Namen. Als Solistin trat sie in legendären Formationen wie dem Vienna Art Orchestra oder Vocal Summit und an der Seite von Größen wie Bobby McFerrin oder Anthony Braxton auf. Ihre Diskografie umfasst rund 90 Aufnahmen. Auszeichnungen wie der Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 1983 und der Sonderpreis des Jazz-Preis Baden-Württemberg für ihr Lebenswerk 2020 ehrten die Künstlerin, die bis heute mit Konzerten, Kompositionen und Lehre die Musikszene inspiriert. Ihr Buch Vocal Adventures – Free Improvisation in Sound, Space, Spirit and Song erschien 2022 im Wolke-Verlag.

Ihr einzigartiger Stil macht sie zu den prägenden zeitgenössischen Vokal-Improvisatorinnen des Jazz. Mit ihren Werken schafft sie Brücken zwischen Tradition und Innovation, was von der Jury entsprechend gewürdigt wird. „Der Albert Mangelsdorff Preis 2025 geht an eine Künstlerin, die außergewöhnlich konsequent einen künstlerischen Weg verfolgt, den keine vor ihr gegangen ist, und mit der Konsequenz ihrer Haltung zahlreiche Musikerinnen und Musiker inspiriert und immer wieder ermutigt hat. Lauren Newton ist ein Fixstern der Improvisierten Musik, eine (ideale) Gesamt-Musikerin, die alles zugleich ist, Komponistin und Interpretin, Schöpferin und Improvisatorin, Sängerin und Instrumentalistin ihrer Stimme, Abrissbagger abgestumpfter Klischees und Baumeisterin einer neuen Welt aus Klang und tiefer, menschlicher Kommunikation“, heißt es in der Jurybegründung.

„Lauren Newton ist mit ihrer unverwechselbaren Klangsprache eine prägende und zentrale Vertreterin der experimentellen freien Vokalmusik im Jazz. Der Albert-Mangelsdorff-Preis würdigt Persönlichkeiten, die der Jazzszene richtungsweisende Impulse geben – und ihr innovatives Schaffen steht exemplarisch für diesen Anspruch. Ich gratuliere herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung.“, so Dr. Monika Staudt, Geschäftsführerin der GEMA-Stiftung.

Die diesjährige Jury setzt sich aus renommierten Persönlichkeiten verschiedener Bereiche der Jazz- und Improvisationsszene zusammen und trifft ihre Entscheidung unabhängig. In diesem Jahr entschieden die folgenden Personen über die Vergabe:

  • Anette von Eichel, Juryvorsitzende und Sängerin
  • Aki Takase, Pianistin und Albert-Mangelsdorff-Preisträgerin 2021
  • Demian Kappenstein, Schlagzeuger
  • Cora Maria Malik, Geschäftsführerin des Kuturzentrums Karlstorbahnhof in Heidelberg
  • Nils Wogram, Posaunist und Albert-Mangelsdorff-Preisträger 2013
  • Stefan Hentz, Jazzjournalist und freier Autor

Die Preisträgerin wird nicht nur mit der 15.000 Euro dotierten Auszeichnung geehrt, sondern repräsentiert auch bis zur nächsten Vergabe und darüber hinaus den Jazz aus Deutschland auf nationaler sowie internationaler Ebene. Gefördert wird der Albert-Mangelsdorff-Preis durch die GEMA-Stiftung, die GVL sowie den Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponist:innenverbands (DVK), die die Dotierung stiften.

Die feierliche Preisverleihung mit Konzert der Preisträgerin findet am 1. November 2025 ab 16:30 Uhr im Rahmen des Jazzfest Berlin statt. Für diesen besonderen Anlass wird Lauren Newton im Duo mit der französischen Kontrabassistin Joëlle Léandre auftreten. Einladungen für die Veranstaltungen werden separat versendet.