Am 15. Februar 2025 verstarb Gerhart Baum im Alter von 92 Jahren in Köln. Der FDP-Politiker war von 1972 bis 1978 Parlamentarischer Staatssekretär bei den damaligen Bundesinnenministern Hans-Dietrich Genscher und Werner Maihofer und von Juni 1978 bis September 1982 Bundesinnenminister in den Kabinetten von Helmut Schmidt. 1994 schied er aus dem Deutschen Bundestag aus und widmete seine Zeit seitdem intensiv kultur- und musikpolitischen Wirkungsfeldern. Darüber hinaus erwarb er sich als Rechtsanwalt, insbesondere für Menschenrechte, große Verdienste, auch in offiziellen Funktionen bei der UNO. Am 19. Juli 2023 erhielt Baum von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.

Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrats, würdigt Gerhart Baum als „ein Unikat in der Politik- und Kulturlandschaft. Bis ins hohe Alter hat er sich unermüdlich und vehement für die Freiheit der Kultur und die Bedeutung des Kulturlebens für unsere Gesellschaft stark gemacht. Vor allem die Entwicklung des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die herausfordernde Situation von Künstlerinnen und Künstlern hat er konstruktiv und kritisch begleitet. Sein hellwacher Geist, seine rhetorische Begabung, vor allem aber seine flammende Leidenschaft für kulturelle wie gesellschaftspolitische Themen machten ihn zu einem der ganz großen Kulturpolitiker der letzten Jahrzehnte. Er wird uns als prägende Stimme fehlen.“

Gerhart Baum war in der Kulturverbändelandschaft hoch angesehen und sehr gut vernetzt: Der Deutsche Musikrat berief Gerhart Baum 2021 zum Ehrenmitglied. 2005 bis 2023 war Baum Vorsitzender des Kulturrats NRW. 2019 zeichnete der Deutsche Kulturrat Baum für sein jahrzehntelanges kulturpolitisches Engagement mit dem Kulturpolitikpreis aus.

 

Absätze